Häufig gestellte Fragen
Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Wasserstoff.
- Wieso brauchen wir Wasserstoff bei der Wärmeversorgung?
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Eine Stromversorgung, die mit grünen Gasen abgesichert wird, trägt zur Resilienz des Energiesystems bei. Wasserstoff bietet uns die Möglichkeit die vollständig ausgebaute vorhandene Erdgas-Infrastruktur zu nutzen. Das Erdgasnetz erstreckt sich über ganz Deutschland und die Landesgrenzen hinweg und könnte nicht nur Erdgas, sondern auch Wasserstoff transportieren.
- Wie kann Wasserstoff transportiert werden?
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Wasserstoff kann wie Erdgas in den vorhandenen Leitungen transportiert werden. Hierzu sind in der Regel nur wenige Umstellungsarbeiten erforderlich, die zurzeit in Zusammenarbeit mit technischen Institutionen wie dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und dem TÜV vorbereitet werden.
- Welchen Vorteil bietet es, Wasserstoff in den Erdgasleitungen zu verteilen?
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Beispielsweise kann durch erneuerbaren Strom per Elektrolyse Wasserstoff erzeugt werden und dann in den vorhandenen Erdgasleitungen transportiert werden. So kann die Energie auch dann verteilt werden, wenn keine Stromleitungen vorhanden sind. Zusätzlich bietet das Erdgasnetz im Gegensatz zum Stromnetz eine enorme Speicherkapazität.
- Wann kommt Wasserstoff bei mir zuhause an?
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In den aktuellen Planungen der NBB ist vorgesehen, dass als Erstes Industriebetriebe und Kraftwerke mit Wasserstoff versorgt werden. Ob auch die Ortsversorgung mit Wasserstoff erfolgen soll, wird aktuell noch politisch diskutiert und hängt unter anderem davon ab, wie schnell günstiger Wasserstoff in ausreichenden Mengen verfügbar ist. Dies könnte ein Ergebnis der kommunalen Wärmeplanung bzw. der Transformationsplanung für die Gasversorgung sein.
- Sollte ich meine Therme auf Wasserstoff umstellen?
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Aktuell gibt es keine Empfehlung, bestehende Thermen auf Wasserstoff umzurüsten. Falls Sie jedoch einen Austausch Ihrer Therme planen, ist es ratsam, sich bei den entsprechenden Herstellern nach der Wasserstofftauglichkeit der Thermen zu erkundigen.
- Was macht die NBB im Bereich Wasserstoff?
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Die NBB plant die Übernahme des Wasserstoffs aus den Ferngasnetzen (nationaler Wasserstoff- Backbone) und dessen Weiterleitung von diesen Übernahmepunkten in separaten Wasserstoffleitungen zu den Großverbrauchern (Heizkraftwerke und Industriebetriebe). Dieser Schritt ermöglicht es, einen großen Teil des bisherigen Gastransportes schnell zu dekarbonisieren. Dazu werden geeignete, vorhandene Erdgasleitungen auf Wasserstoff umgestellt. Ergänzend wird geprüft, ob im bestehenden Erdgastransport 20 Vol.% Wasserstoff beigemischt werden können.
- Was für Kosten kommen durch die Wasserstoffpläne der NBB auf mich zu?
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Die NBB kümmert sich aktiv darum, das Erdgasnetz auf Wasserstofftauglichkeit zu untersuchen und gegebenenfalls umzurüsten. Derzeit entstehen keine zusätzlichen Kosten für die Kunden der allgemeinen Gasversorgung.
- Wie teuer ist Wasserstoff?
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Aktuell ist Wasserstoff gegenüber Erdgas noch nicht wettbewerbsfähig. Allerdings wird erwartet, dass es bei den Produktionskosten ähnlich wie bei anderen energietechnischen Innovationen durch Weiterentwicklung zu deutlichen Kosteneinsparungen kommen wird. Der wichtigste Rohstoff für erneuerbaren Wasserstoff ist erneuerbaren Strom. In Regionen mit niedrigen Erzeugungskosten für erneuerbaren Strom n wie Dänemark, Norwegen oder Spanien werden Großanlagen geplant, bei denen der spezifische Wasserstoffpreis gegenüber heute deutlich gesenkt werden kann.
- Woher kommt der Wasserstoff?
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Wasserstoff kann vor Ort durch Elektrolyse erzeugt werden. Der notwendige grüne Strom kann unter anderem durch Windparks erzeugt und dann in Wasserstoff umgewandelt werden. In den letzten Monaten wurden im Ausland diverse Großprojekte gestartet, die als Ziel haben, Wasserstoff nach Deutschland zu exportieren. Als Herkunftsländer können hier z. B. Europa und mit Europa verbundene Länder genannt werden.
- Warum müssen wir Wasserstoff importieren?
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Aufgrund des zur Zeit prognostizierten sehr hohen Wasserstoffbedarfs werden die Erzeugungskapazitäten in Europa nicht ausreichen.
- Können wir mit Wasserstoff Erdgas vollständig ersetzen?
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Der vollständige Ersatz von Erdgas allein durch Wasserstoff ist unwahrscheinlich. Neben Wasserstoff sollte ein Mix an weiteren Maßnahmen stehen, wie z. B. der Einsatz von Wärmepumpen, Geothermie oder auch Biogas.
- Werde ich in Zukunft ein Wasserstoffauto tanken können?
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Wenn wir zukünftig Wasserstoff durch Berlin und Brandenburg transportieren, wird es möglich sein, Wasserstofftankstellen an das Netz anzuschließen. Ähnlich kennen wir es heute von Erdgastankstellen. Somit kann Wasserstoff auch im Transportsektor eine Rolle spielen.
- Muss ich bald damit rechnen, dass in meiner Straße neue Leitungen für Wasserstoff gelegt werden?
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Nein, grundsätzlich besteht das Konzept vor allem darin, bestehende Erdgasleitungen umzuwidmen. Nur sehr vereinzelt müssen neue Leitungen gebaut werden, um die umgewidmeten Leitungen miteinander zu vernetzen.
- Enthält Wasserstoff genauso viel Energie wie Erdgas?
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Wasserstoff hat im Vergleich zu Erdgas eine geringere Energiedichte (Heizwert) - deshalb muss künftig mehr Wasserstoff transportiert werden als derzeit Methan, um die gleiche Energiemenge zu transportieren. Das Netz der NBB ist aber bereits jetzt darauf vorbereitet, diese größeren Mengen durchzuleiten.
- Ist Wasserstoff gesundheitsschädigend?
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Wasserstoff ist weder giftig noch ätzend oder radioaktiv, entzündet sich nicht selbst und verbrennt mit farbloser Flamme rückstandsfrei. (Quelle: BDEW)
- Wie wird entschieden, ob und wann Wasserstoff in den Leitungen der NBB transportiert wird?
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Ob Wasserstoff in den Erdgasleitungen transportiert wird, hängt von politischen Entscheidungen, technischen Entwicklungen und der Verfügbarkeit von Wasserstoff ab. Letzten Endes kann die NBB Wasserstoff in großen Mengen im Verteilnetz transportieren, wenn dieser durch die vorgelagerten Transportnetzbetreiber nach Berlin und Brandenburg gebracht und dort an die NBB übergeben wird. Die NBB bereitet sich deshalb aktiv auf einen Einsatz von Wasserstoff vor.